Schwetzinger Woche, Mittwoch, 16.03.2016
ALIVE Vocals und Gastchöre
Ein Abend voller Musik im Lutherhaus mit Freunden
(aw). Einen bewundernswert engagierten Abend hatte der Chor ALIVE Vocals geplant und dazu drei Gastchöre aus Hockenheim und Bürstadt eingeladen. Alle hatten unterschiedliche Lieder in unterschiedlichen Stilrichtungen im Gepäck. Doch eines hatten sie gemeinsam: die Freude am Singen und der Musik, so dass das Schlusslied des Gastgeber-Chores „Thank you for the music“ den Abend bestens beschrieb.
Leider konnte die Vorsitzende des Schwetzinger Chores, Andrea Wilhelm, krankheitsbedingt nicht durch den Abend führen, aber die musikalische Leiterin Astrid Kaberna und der Sänger Eugen Deuchler übernahmen die Moderation ad hoc.
Mit dem traditionell zur Kirschblüte gesungenen japanischen Liedchen „Sakura“ begrüßte die Chorleiterin die Gäste, flott ging es weiter mit Stimmung bringenden Songs wie Crystals „Da Doo Ron Ron“ oder „Barbara Ann“. Das Frauenensemble präsentierte keck „Bye bye love“ am Ende eines der Liebe gewidmeten Blocks, aber auch die drei Herren schlugen sich tapfer als die beiden „Kleinen Italiener“ oder als Urlauber. Wie vielseitig der Chor sein kann, bewies nochmals ein Solo vorgetragen von Astrid Kaberna („From a distance“) und Ute Rebenack („What a wonderful world“). Auch die musikalische Begleiterin am Klavier, Soyun Choi, bekam ihren solistischen Part mit Schumanns „Liebeslied“. Sie hatte auch noch eine junge Preisträgerin aus „Jugend musiziert“ mitgebracht und präsentierte mit ihr den „Frühling“ aus Vivaldis Vier Jahreszeiten.
Junge Sänger, tolle Stimmen
Die jüngsten Sänger hatte zweifelsohne „Vocal offspring“ aus Hockenheim, ein aus der Musikschule heraus 2008 von Philipp Schädel mit sechs Schülern gegründeter und heute zu 50 Jugendlichen und Kindern herangewachsener stimmgewaltiger Chor. Verschiedene Medleys brachten sie zu Gehör aus „König der Löwen“, „Greece“, dem neuen Musical „Aladin“ das kürzlich in Hamburg Premiere hatte und aus „Motown“, ein noch weniger bekanntes Musical über das Soul-Plattenlabel der 60er/70er. Dies war gebündelte und in rot-schwarz gewandete Power pur! Alle horchten aber auf, als „Bohemian Rhapsody“ von Queen wundervoll arrangiert erklang. Schön zu beobachten war auch, dass aus den Reihen der Sänger und Sängerinnen immer andere nach vorne traten, um ein Solo zu übernehmen, welch ein Potential!
Emotional
Ein absoluter Hörgenuss war durch seine Lebendigkeit, das angenehme Volumen und die Harmonie des Auftritts des Chores „Emotion“ aus Bürstadt unter der Leitung von Peter Schnur. Mit „Somebody to love“ von Queen, „Africa“ von Toto, „Man who sold the world“ von David Bowie und „Westerland“ von den Ärzten hatten sie ein modernes Repertoire im Gepäck. Sonst singen sie gerne Gospel wie „Rejoice, oh Juda“.„Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik“ kam in dem Text von Wise Guys vor, das CHORios aus Hockenheim vortrug. Und die spritzige Chorleiterin Maria Rodriguez Luengo feuerte ihre Chormitglieder zu den rockigen Titeln „Some night“ von Fun oder „Pompeii“ von Bastille gutgelaunt an.
Bravo!
Alles in allem ein langer Abend, aber sicher keiner mit Längen ... außer vielleicht den kleinen, aber behebbaren technischen Problemen. Alles live eben! Bravo ALIVE!.
© Schwetzinger Woche, Mittwoch, 16.03.2016